Presseartikel

zum Deutschen Äppelwoi-Theater Bad Homburg

Oberurseler Stadtmagazin

Seit genau einem Jahr findet sich in Bad Homburg das Äppelwoi-Theater. Mit seinen spritzigen Schlagerrevuen aus den letzten 5 Jahrzehnten bietet das winzige Etablissement riesige Stimmung all denen, die mal wieder einen schwungvollen Abend verleben wollen. Nicht nur in der Faschingszeit. Für das Stadtmagazin Grund genug, über die Stadtgrenzen hinaus zu berichten.

Zugegeben: am Anfang kostet es viel Überwindung überhaupt hinzugucken. Aus den Schaukästen des ehemaligen Kinos am Schwedenpfad leuchtet eine kunterbunte Collage knalliger Fotos: Westernhelden, Super(wo)men, Astronauten und Alpenbewohner in drallen Dirndln und Krachledernen. Als wollten sie in ihr Mikro beißen, schneiden vier Darsteller Grimassen mit weit aufgerissenen Mündern. Freiwillig würde man keine Karte kaufen, wohl auch, weil das Bedauern über den Verlust des einstigen und einzigen Programmkinos noch anhält. Erst wenn man eingeladen wird, ist man auch bereit, diese Albernheit über sich ergehen zu lassen; Schlagerspaß aus den 6oer, 7oer, 8oer und 90er Jahren. Doch es kommt anders als vermutet. Man erlebt einen herrlichen Abend, der so viel Gaudi macht, dass man selbst zum Einladenden werden möchte.

Da haben die Gäste Fernsehserienmelodien zu erraten. Da müssen sie den Akteuren "Stadt-Land-Fluss" Begriffe zuwerfen, die spontan in Liedtexten verarbeitet werden. Da findet sich ein Gast plötzlich auf der Bühne wieder. Wenn bis zu fünf Schauspieler agieren, wird es auch auf der Bühne richtig eng. Genau wie in einem Kleinkunsttheater. Auch das Publikum ist ungewöhnlich, weil Generationen übergreifend. Jung, mittel, alt. Oft buchen ganze Familien oder kleine Gruppen: zum Junggesellinnen-Abschied, zur Geburtstagssause, zur Weihnachtsfeier. Denn die Party wird gleich mitgeliefert bei rund einhundert deutschen Schlagern und ebenso vielen aufwändigen Kostümen.

Das ganze Spektakel hat etwas von Standup-Comedy, weil die Dialoge witzig sind. Dabei handelt es sich streng genommen jedoch um Revuetheater mit rasantem Kostümwechsel. Um ein Potpourri aus perfekt aufeinander aufgebauten Musikhits des jeweiligen Jahrzehnts, deren Texte man längst vergessen glaubte und nun lauthals mitsingt. Ein Stichwort gibt das nächste, ein Lacher reiht sich an den anderen. Amüsant und mitreißend. Charmant und nostalgisch. Genau das, was im unaufgergten Bad Homburg bislang gefehlt hat. Die Stimmung ist vor allem deshalb so kuschelte, weil es sich um ein kleines, intimes Haus handelt. Eng zusammengerückt isst man Brezeln und trinkt Äpplewoi, obwohl für die Bedienung eigentlich kein Durchkommen mehr ist. Der unwiderstehliche Charme hegt im direkten Kontakt zum Publikum. "Kein Abend ist wie der andere", freut sich Michael von Loefen, Initiator, Darsteller und Chef der Truppe, über das ausverkaufte Haus. Die wöchentlich drei Vorstellungen sind längst nicht mehr ausreichend. Er hat das Konzept zuerst in Neu-Isenburg ausprobiert, dann vor einem Jahr auch auf Bad Homburg übertragen.

Die Leichtigkeit auf der Bühne allerdings täuscht über die viele Arbeit im Vorfeld hinweg. Die Entwicklung einer Produktion dauert von der ersten Idee über die Feststellung der Tragfähigkeit beim Publikum bis zu den Texten, der Musikauswahl und schließlich zur Premiere durchaus zwei Jahre. Dann aber stehen die Schauspieler mit Verve und Begeisterung auf der Bühne und starten ein Feuerwerk aus Sprachwitz, Improvisation und Verwandlungsfähigkeit.

Oberurseler Stadtmagazin, Februar 2008


Der etwas andere Theaterbesuch:

Ein Abend im Deutschen Äppelwoi-Theater

76 gemütliche Plätze fasst das kleine Etablissement im ehemaligen "Kino im Schwedenpfad"

Wissen Sie, wo sich das erste „Deutsche Äppelwoi-Theater" befindet? In Sachsenhausen?! Ja, das könnte man meinen, aber — nein, im Taunus, genauer gesagt mitten in Bad Homburg! Hätten Sie's gewusst? Das ehemalige „Kino im Schwedenpfad" beherbergt seit Januar 2007 ein festes Theater-Ensemble in erfrischender Mundart. Trotz unmittelbarer Nähe zum Kurhaus erwarten Sie hier bitte kein beschauliches Volkstheater im klassischen Sinne, sondern freuen Sie sich viel mehr auf ein spritziges „Zum Blauen Bock" im 21. Jahrhundert.

Wo einst Kinoplakate die neuen Filme ankündigten, prangen heute bunte Titel wie „Schoko-Eis und Super-Bleifrei" oder „Toast Hawaii und Käse-Igel" im Schaukasten. Etwas irritiert durch die Wortwahl, aber durchaus neugierig, lassen wir uns auf das Erlebnis „Äppelwoi-Theater" ein.

Schon am Eingang nimmt uns Theater-Chef Michael von Loefen in Empfang und geleitet uns an unsere Plätze. Der Theater-Saal ist klein, die Bühne zum Greifen nah, bunte Lichterschlangen und Masken zieren die schwarzen Wände. Eine Mischung aus Wohnzimmer, kleiner Kneipe im Faschingskostüm und Tigerpalast könnte man versuchen, das Ambiente zu beschreiben. Gespannte Erwartungshaltung stellt sich ein, so wie manchmal, wenn man keine klare Zuordnung treffen kann.

Das Theater füllt sich bis auf den letzten der 76 Plätze. Das Publikum ist bunt gemischt, leger gekleidet und jeden Alters. An 6er- bis 10er-Tischen sitzen Menschen, die sich nicht kennen und dennoch angeregt miteinander unterhalten. Wie in einer gut gefüllten Äppelwoi-Kneipe. Erstaunlich. Durch den Höhenunterschied von drei Ebenen bietet jeder Platz eine gute Sicht auf die Bühne. Wie im Kino – daher auch der Einheitspreis von 18,50 Euro.

Nachdem die letzten Bestellungen aufgegeben und alle Tische mit Getränken und Knabbereien gefüllt sind, wird es dunkel. Gespannt richten wir den Blick auf den goldenen Vorhang. Der sich jedoch nicht hebt, denn die Akteure steigen von vorne auf die Bühne, am Publikum vorbei und wir sind wieder überrascht. Doch uns bleibt nicht viel Zeit, noch lange zu überlegen, denn ab jetzt geht alles Schlag auf Schlag.

In rasantem Tempo nimmt uns der „Zug nach Nirgendwo" mit auf eine musikalische Zeitreise der 60er, 70er und 80er Jahre. Eine bunte Revue lässt das Wirtschaftswunder noch einmal vor unseren Augen entstehen.

Wir sehen Pril-Blümchen, Rosi Mittermeyer und singen die Deutsche Hitparade – heute live aus Bad Homburg. Wir erinnern uns an Toast Hawaii, Asti Spumante, Persico und Turnweltmeister Eberhard Gienger. Auf amüsante und unterhaltsame Weise streifen wir die Blitzlichter der Jahrzehnte, singen fröhlich, ungeniert und völlig freiwillig „Anita" und erfreuen uns eines unbeschwerten Lebensgefühls vom wirtschaftlichen Aufschwung. Unsere anfängliche Skepsis ist vollständig verflogen, der berühmte „Funke" ist gleich zu Beginn auf das Publikum übergesprungen und alle „gehn se mit der Konjunktur".

Brrrrrrrrrrrrezeln, schallt es durch die Tür. Das Homburger Original, der „Brezelbursch", bringt einen großen Korb voll ofenfrischer Brezeln, teils noch warm. Eine stilgerechte Ergänzung zur kleinen Speisekarte der Haus-Gastronomie, die dem Theater eine weitere persönliche Note gibt. Im Saal herrscht unterdessen fröhliches Treiben, die Stimmung ist ungezwungen und ich frage mich zum wiederholten Male an diesem Abend: Wohnzimmer oder Stammlokal?

Auch im zweiten Teil brillieren die Darsteller mit Wortwitz, Charme und Tempo. Kaum schließt sich der „güldene" Vorhang nach einer Episode, öffnet er sich fast zeitgleich an anderer Stelle, um die nächste Überraschung freizugeben. Alle Musiktitel werden live gesungen, von ausgebildeten Stimmen, kein schräger Ton. In rekordverdächtiger Geschwindigkeit wechseln Kostüme, Akteure und Themen. Ein Outfit ist greller und bunter als das andere, dem Zeitgeist entsprechend voll synthetisch und manchmal eine Herausforderung für das Auge. Spontan werden Beiträge aus dem Publikum aufgegriffen und umgesetzt. Wir erleben die hohe Kunst der Improvisation.

Und darin liegt wohl auch das Geheimnis des Erfolgs. Das Publikum ist ein lebendiger Teil der Programmgestaltung und hat Spaß an dem Treiben auf und vor der Bühne. Den Darstellern, allesamt Profis mit Theaterausbildung, scheint es ebenso zu gehen. Unter den Gästen wird viel gelacht, mit dem direkten Tischnachbarn ebenso wie mit dem Gast drei Tische weiter. Niemand bleibt alleine, auch wenn er die Vorstellung nicht in Begleitung besucht.

Was so leichtfüßig daherkommt wie dieses Theater ist die Essenz jahrelanger Erfahrung. Michael von Loefen betreibt seit 27 Jahren das „Spottlicht-Theater" in Neu-Isenburg. Alle Inszenierungen entspringen seiner Fantasie. Von Beginn an schreibt er mit einem externen (Fernseh-) Drehbuchautor alle Texte. 100 Kostüme pro Darsteller pro Show werden eigens von einer Schneiderin gefertigt. Das feste Ensemble zählt 13 Mitarbeiter, die vor und hinter beiden Bühnen, in Bad Homburg und Neu-Isenburg, agieren.

Und warum Äppelwoi-Theater? Nun, die Nähe zu Frankfurt, das hessische Nationalgetränk im Ausschank, die gelebte Mundart im Theater, weitläufige Streuobstwiesen um Bad Homburg und vielleicht auch das große Vorbild Heinz Schenk dürften zu dieser Namensgebung beigetragen haben. Gründe dafür gibt es wahrlich genug.

Der Spielplan ist so abwechslungsreich wie die Künstler:
Das vorgestellte Wirtschaftswunder, Loriot uff Hessisch, eine Wetterauer Country-Show, Im Blaue Böckche und Brigitte (Diät) sind die Themen der aktuellen und nächsten Saison. Gespielt wird jeden Mittwoch, Donnerstag und Samstag um 20.00 Uhr. Freitags ist die Bühne frei für Gastspiele.

Das Resümee: Das Äppelwoi-Theater bietet leichten Genuss für einen unbeschwerten Abend. Auch wenn die Aufmachung etwas grell ist, der Inhalt wird durchaus angenehm serviert. Die Themen sind aus dem Leben gegriffen, humorvoll, hessisch, mit hoher Wiedererkennung und persönlichem Charme.

Anja Smigelski

Taunus-Edition
Das Magazin für Kultur und Lebensart
Frankfurt · Taunus · Wiesbaden · Rheingau
Winter 2008/2009

Taunus Edition


Country-Western, „Blaues Böcksche“ und Toast Hawaii

Bad Homburg • Die Country-und-Western-Revue mit dem Titel „Schoko-Eis und Super Bleifrei" wird vom 28. Januar bis zum 16. Mai mittwochs und samstags von 20 Uhr an mit Leben gefüllt, wenn Country-Hits von Gunther Gabriel bis Johnny Cash das Äppelwoi-Theater in den Wilden Westen verwandeln.

Nach der Sommerpause wird es vom 12. September an richtig hessisch auf der Bühne. Da fallt auch Bembel-Wirt Heinz „Herbert" Schenk durch den Hessen-Test von Türsteher Ali, der darauf achtet, dass „alle Leut' ihm Schappe anhabbe und nach Handkäs’ (hessisches After-Shave) riechen". Bei der Persiflage auf den Blauen Bock darf die „gesprächige" Wirtin natürlich nicht fehlen. „Im blaue Böcksche" heißt die Revue und wird hinter den Kulissen auch gerne mal Rocky-Horror-Bembel-Show genannt und läuft bis zum Ende des Jahres.

Der Donnerstag gehört bis September der Loriot-Show, vom 17. September an „Brr-Igitt-Ääh" – der Show zum Abnehmen. Dort werden alle gängigen Diät-Varianten satirisch vermittelt – von FDH (Friss die Hälfte) bis zur Eier-Diät. Die Saalwette fordert beispielsweise dazu auf, die Chemikalien aus einem Schluck Rhein-Wasser heraus zu schmecken.

Und „Toast Hawaii und Käse-Igel" heißt die Schlager-Parade, die die Wirtschaftswunder-Jahre zum Thema hat. Vom 27. Mai bis 27. Juni können die Zuschauer die Revue mittwochs und samstags von 20 Uhr an erleben.

Dabei führt die Reise durch 30 Jahre Schlager. Regie führt zu einem guten Teil das Publikum, denn die Künstler werden aus dem Stegreif nach den Vorgaben der Zuschauer agieren und viel improvisieren.

Mehr Informationen zu den Veranstaltungen mit dem Ensemble rund um Gaby Zillich, Cordula Szabo, Rainer Wagner, Michael von Loefen, Alexander J. Beck und Tanja Esche gibt es im Internet auf der Homepage. hko

Deftig und lustig wird's in dieser Saison im Äppelwoi-Theater.

Taunus-Zeitung vom 30.01.09


Mit dem BLAUEN BÖCKCHEN in die neue Spielzeit

Bad Homburger Äppelwoi-Theater legt Spielplan 2009/2010 vor

Gleich vier Produktionen kündigt das Bad Homburger Äppelwoi-Theater im Kurhaus im Schwedenpfad 1 für die Saison 2009/2010 an: Nachdem auch die dritte Spielzeit ungewöhnlich erfolgreich Ende Juni beendet wurde, geht´s ab 16. September in die nächste Saison. Und die wird gleich mit einer Premiere eröffnet. Und diesmal gibt´s das Original, das eigentlich schon überfällig war im Äppelwoi-Theater, nämlich eine Parodie auf den legendären „Blauen Bock“.

„Im Blaue Böckche – Die Rocky-Horror-Bembel-Show“ heißt die Hit-Revue mit Heinz Schlager-Schenk, einer gewissen Wirtin und dem dazugehörigen Tölpel-Kellner, bei der das Publikum wieder ausgelassen mitfeiern und mitsingen kann. Und dazu bietet sich das Homburger Stöffche-Theater ja nun auch geradezu an. Aus dem alten Kino im Schwedenpfad wurde bekanntermaßen eine Theater-Schänke, in der das Publikum á la „Blauer Bock“, an Tischen sitzend, dem bunten Treiben auf der Bühne folgen kann. Und mittlerweile gibt´s auch schon viele Fans und Stammgäste, wenn in dieser Bembel-Show die Grossen jener legendären Jahre live-haftig auf der Bühne des kleinen Theaters im Bad Homburger Kurhaus stehen.

„Zum Blauen Bock“ war eine Unterhaltungs-Kultshow des Hessischen Rundfunks in der ARD, von der zwischen 1957 und 1987 insgesamt 208 Ausgaben erschienen. Heinz Schenk, Lia Wöhr und Reno Nonsens erlangten als typisch hessisches Wirtshaus-Trio europaweite Showberühmtheit. So gut wie alle bekannten Sangeskünstler sind mindestens einmal im Blauen Bock aufgetreten, den Rekord hielt das Medium Terzett mit 30 Auftritten. Auf der Funkausstellung 1967 in Berlin ist der Blaue Bock als erste Sendung des Hessischen Rundfunks in Farbe ausgestrahlt worden. In den 80er-Jahren wandelte er sich schließlich noch in eine Samstagabend-Show. Am 19. Dezember 1987, kurz nachdem die Sendung ihr 30-jähriges Bestehen feierte, gab Heinz Schenk den Blauen Bock aus Altersgründen auf. Als volkstümliche Show-Sendung ging diese in die Annalen ein, als reiner Kult wurde und wird sie seitdem unzählige Male in den dritten Programmen der ARD zu nachtschlafener Zeit wiederholt.

Grund genug für´s Bad Homburger Comedy-Ensemble des Äppelwoi-Theaters, sich mal ausführlich mit dieser Kult-Sendung zu beschäftigen. Und so entstand ein ganz neues Bembel-Gefühl, das ab Mittwoch, dem 16. September livehaftig zu erleben ist: „Im Blaue Böckche“ – Die Rocky-Horror-Bembel-Show ! Gegeben wird eine fiktive Ausgabe des „Blauen Bockes“ mit Heinz „Herbert“ Schenk, dem Herbert aus der Wetterau ( Rainer Ewerrien ); mit der Frau Wirtin ( Gaby Zillich), die während der laufenden Sendung von der italienischen Mafia entführt wird; und mit dem legendären Kellner namens Unfug ( Michael von Loefen ), der sich als Wetterauer Kriminalkommissar entpuppt und letztendlich die Entführung der Wirtin aufklären darf. Dazwischen tobt noch ein hessischer Kobold ( Louise Oppenländer ), der jede Menge falsche Spuren legt, aber zusammen mit dem restlichen Ensemble auch gleichzeitig alle Künstler verkörpert, die in dieser „Live-Sendung“ auftreten. Und da ist von Mireille Mathieu über Peter Alexander bis hin zur übrigen deutschen Schlagergilde alles dabei, was Rang und Namen hatte.

Beginnen wird die Comedy-Show vor ihrem eigentlichen eigenen Anfang. Bembel-Heinz kommt nämlich an seinem eigenen Türsteher nicht vorbei und damit fast zu spät. Sein Aftershave ist leider nicht korrekt, denn ein echter Hesse muß nach Handkäs riechen, meint Achmet, der hessische Türsteher. Aber die Wirtin kann ihn retten und so nimmt das Unheil über zwei Stunden seinen Lauf. Aber – GottseiDank – hat Herr Nonsens (hessischer Oberkellner) die Sache im Griff, auch als die Frau Wirtin (hessische Katastrophe) entführt wird. Da sind dann auch die Burger-Fritzen von MacMafia (hessische Entführer) sprachlos, denn das Trio Infernale aus dem BLAUE BÖCKCHE ist mit Worten einfach nicht zu schlagen.

Ein Riesen-Spaß für alle, die die Kult-Sendung „Zum Blauen Bock“ immer schon gehasst haben; und für die Liebhaber des damaligen Bembel-Terrors erst recht ein Muß: Denn der Blick hinter die legendären Kulissen öffnet jedem die Augen. Da wurde gesungen, was Heinzi sagte, und wurde getrunken, was auf den Tisch kam und wurde gebabbelt, was die Wirtin hergab. Mit den schönsten Schlagern aus drei Jahrzehnten und am Bauchnabel ein Bembel-Piercing. Ein herrlischer Handkäs´ - live gesungen und auf hessisch (deutsche Bananenrepublik)!

Und wie gewohnt wollen die Äppelwoi-Künstler auch musikalische Highlights jener Zeit gekonnt präsentieren. In vierstimmigen Chorsätzen wird durch den Kakao gezogen, was damals die Hitparaden dominierte. Die schönsten Schlager aus vier Jahrzehnten gibt´s wie gewohnt live mit hundert Kostümen in hundert Minuten. Louise Oppenländer, Gaby Zillich, Rainer Ewerrien und Michael von Loefen nehmen das Publikum mit auf Zeitreise und erinnern an die liebenswerte Kult-Sendung des Hessischen Rundfunks. Mittwochs und Samstags ist das „Blaue Böckche“ dann bis Ende März 2010 jeweils um 20.00 Uhr zu bewundern.

Bereits einen Tag nach dieser Premiere gibt´s eine weitere. Denn der Donnerstag, immer mit einem eigenen Programm besetzt ( in den beiden vergangenen Spielzeiten war das die „Loriot-Show“ ) , wird ebenfalls neu gestaltet. Erhalten bleiben soll aber hier der kabarettistisch-satirische Anspruch. Und so beschäftigt man sich Donnerstags mit den aktuellen Themen, die einer Kurstadt auf den Nägeln brennen: Die Deutschen fühlen sich zu dick! Nachdem diverse Diäten und Schlankmacherpillen auch nicht so richtig wirken , kann nur noch das Theater helfen! Und deshalb gibt´s im Äppelwoi-Theater ab sofort „Die Show zum Abnehmen“. Unter dem Motto „Brr-Igitt-Ääh“ kümmern sich die Bühnenathleten um verschiedene Entschlackungstechniken und greifen vor allem auf das bewährteste Hausmittel zurück: Lachen ist die beste Medizin!

Am Donnerstag, dem 17. September um 20.00 Uhr geht´s los mit einem Körper-Training der ganz besonderen Art: Spottlicht-Chef Michael von Loefen erklärt zum Beispiel wie man im Alleingang völlig kalorienfreie Schokolade herstellen kann: Pro Tafel braucht man dazu 10 Kilo Süßstoff und schwarzen Edding…! Reiner aus dem Nachbardorf (alias Reiner Wagner) wiederum macht eine Ernährungskur nach Prof. Dr. Samuel Bimbes und möchte durch Schlucken von Magnesium und Hefe erreichen, daß ihm ein zweiter Hintern wächst. Ruth Hamm und Alexander Beck schließlich, die beiden anderen Akteure beim Abnehm-Quartett, singen ganz ernsthaft den alten Hit-Klassiker : „Aber Fisch kommt mir nicht auf den Tisch“!-

Rund um Sauna, Lifestyle und Wellnes dreht sich das neue Donnerstags-Programm im Äppelwoi-Theater. Alle gängigen Diäten werden endlich mal fachgerecht vermittelt. Ob Ätkins, Eierdiät oder FDH, Körperbewusstsein ist im Trend. Deshalb vermittelt man auch ein Rezept für „Döner-Light“, vergnügt sich mit einer original schwebenden Jungfrau ( eine Dame aus dem Publikum hat die ehrenwerte Aufgabe; Theaterchef Michael von Loefen dazu: Bis 70 kg klappt´s.) , und untersucht natürlich auch die Schwachstellen dieser Lifestyle-Gesellschaft: Die private Telefonseelsorge „Depression direkt“ hilft armen Mitmenschen, die so gar nicht mehr weiter wissen. Dazu gibt´s eine Neufassung von Romeo und Julia, eine zeitlose Kaffeewerbung und das topaktuelle Nachrichten-Team von „drei aktuell“, in Fachkreisen auch das organisierte Versprechen genannt. Dazu passend wird wieder aus dem Stegreif nach Vorgaben des werten Publikums gespielt und wenn dabei jemand vor Lachen platzen sollte, hat sich das mit der Diät sowieso erübrigt. In der Spielzeit 2009 / 2010 steht „Brr-Igitt-Ähh“ immer Donnerstags um 20.00 Uhr auf dem Programm.

Im April, Mai, Juni 2010 spielt man dann schließlich im „Bad Homburger Früh-Sommer-Festival“ nochmals die beiden beliebtesten Schlager-Revuen der Anfangs-Jahre: Jeweils Mittwochs und Samstags gibt´s im April / Mai zum allerletzten Mal „Marmorstein & Hossa – Die 70er-Jahre-Show“. Michael von Loefen und seine Crew treten noch einmal auf als Howard Carpendale, Heino, Udo Jürgens, Katja Ebstein, Dschinghis Khan, Peter Maffay oder Marianne Rosenberg. Neben dem Chef ( Michael von Loefen ) und seinem nervenden Gegenüber Reiner aus dem Nachbardorf ( Reiner Wagner ) stehen drei Diseusen auf den Brettern. Sibylle Werndt gibt die grosse Chansonette, Gaby Zillich spielt die frechen Gören und Cordula Szabo ist die "komische Alte". Neben den grossen Hits wird natürlich auch das Geschehen jener Jahre kabarettistisch verarbeitet. Die Pril-Blume kommt da genau so zum Einsatz wie die damals neue Frauenzeitschrift Emma.

Und im Mai / Juni sind es dann die 80er Jahre, die zum Mitsingen einladen: „Da-Da-Da-Der Märchenprinz“ macht nochmals Station auf der Äppelwoi-Bühne, denn gewohnt fetzig soll auch diese Dekade Revue passieren. Was gab es da nicht alles in den 80ern?! Gardinen hatten die Goldkante, der General machte alles sauber, mein Bac, dein Bac, unser Bac war für alle da, ein hässlicher alter Mann namens „Onkel Dittmeyer“ verführte wehrlose Kinder zum Orangensaftkonsum! Dallas, Denver-Clan und der Zauberwürfel brachten alle zur Verzweiflung. Und der modische Mann war der Schwarm aller Hausfrauen! Er hatte Muskeln wie der Weiße Riese, ne Glatze wie Meister Proper, ein Sakko wie bei Miami Vice und konnte „Äh“ sagen wie Boris Becker! Aber auch musikalisch ging´s damals richtig rund und das will man im Stöffche-Ensemble aufpolieren: Die neue deutsche Welle meinte „Neue Männer braucht das Land“, Udo Lindenberg saß im „Sonderzug nach Pankow“, außerdem gab´s ABBA, die SPIDER MURPHY GANG, JÜRGEN VON DER LIPPE und MIKE KRÜGER mit dem „Nippel-Song“.Aber die alte Schlagergarde war auch noch aktiv: Udo Jürgens, Howard Carpendale oder Roland Kaiser waren nach wie vor die Stars der Hitparaden. Im Homburger Äppelwoi-Theater gibt´s dann die dazugehörige Party! Wie immer auch improvisiert, fordern Gaby Zillich, Louise Oppenländer, Thomas Helm, Reiner Wagner und Michael von Loefen ihr Publikum zum Mitsingen auf. Die 80er-Jahre Revue wird übrigens auch zwischen den Jahren vom 27. bis 30. 12. 2009 gegeben.